Sigiriya

Die Himmelsfestung

Das über 200 Meter aus dem Dschungel aufragende Felsmassiv, das als Festung diente, bietet dem Besucher einen unvergesslichen Anblick, wenn man, von der Dschungelstrasse abbiegend, auf den roten Felsen schaut, der sich gegen den strahlend blauen Himmel abhebt. Diese Stätte muss noch atemberaubender gewesen sein, als der Palast die Felsenspitze krönte und die weissen Marmorwände, die ehernen Dächer und juwelenbesetzten Turmspitzen vom Sonnenlicht überflutet wurden. Die weltberühmten Sigiriya-Fresken sind von aussergewöhnlicher Schönheit, es sind Darstellungen von Mädchen, Nymphen oder himmlischen Wesen, die mit Tonfarben auf die spiegelblanken Felsen gemalt wurden. Sigiriya erlebte nur einen kurzen Höhepunkt. Der Palast wurde von 477 bis 495 n. Chr. bewohnt, eines der phantastischsten Bauwerke, die einst das Land zierten. Es gibt viele voneinander abweichende Darstellungen über die Sigiriya-Epoche, die Geschichte verliert sich in der Fülle von Legenden, Liebesgeschichten und Romanzen. Eine Geschichte bleibt jedoch bestehen, die des Königs Kasyapa, des Erbauers, der eine Künstlernatur hatte(477 bis 495 n. Chr.). Barden besangen ihn, Theaterstücke und Filme versuchten, seine Persönlichkeit und seine Werke darzustellen.


Die Felsenfestung Sigiriya war eine Nachbildung des Wohnsitzes "Kuvera", das war der Gott des Reichtums. Kasyapas grossartige Träume sollten Gestalt annehmen und zur Realität werden. Aber er wurde von seinem Halbbruder Moggalana militärisch herausgefordert. Kasyapa glaubte sich allein auf dem Schlachtfeld, entzog sich dem aussichtslosen Kampf und ging freiwillig in den Tod. Auf halber Höhe des Felsens erreicht man über eine steile Treppe eine Galerie, von der eine Wendeltreppe zu den weltberühmten Fresken führt. Inschriftenforscher geben an, dass von der ursprünglichen Existenz von über 500 solcher Portraits ausgegangen werden kann. Heute sind nur noch 19 erhalten. Auf der Nordwestseite des Felsens führt ein Pfad von der Galerie zum Gipfel. Dieser Pfad wird von einer Mauer geschützt, die von einem solch hochpolierten Putz bedeckt ist, dass man sich trotz jahrhundertelanger Wettereinwirkung fast darin spiegeln kann. Entlang des Pfades sieht man die Sigiriya-Graffiti, das sind von Pilgern eingravierte Unterschriften und Reime. Der Gipfel des Felsmassivs hat eine Flächenausdehnung von über 12000 qm. Eine Aussenwand des Palastes wurde an das äusserste Ende des Abhangs gebaut. Der Lustgarten auf der Westseite des Felsens ist mit Seen, kleinen Inseln, Spazierwegen und Pavillons geschmückt.


(c) 2006 by 
SRI LANKA