Flora und Fauna in Sri Lanka

Säugetiere in Sri Lanka

Unter den 86 Arten von Säugetieren in Sri Lanka gebührt den Elefanten der erste Platz. Obwohl die Elefantenpopulation durch die starke Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes erheblich reduziert worden ist, trifft man noch grosse Herden von Elefanten in den Nationalparks von Gal Oya und Lahugala an. Vom Aussterben bedroht ist die grösste Art der Wildkatzen Sri Lankas, nämlich der Leopard, obwohl der Wilpattu-Nationalpark stolz sein kann auf seine nach wie vor beachtlich grosse Leopardenpopulation.
In allen Nationalparks ist das Rotwild besonders stark vertreten, sowohl nach der Zahl der Arten als auch ihrer Vertreter. Führende Arten sind Axishirsch, Sambar, Schweinshirsch und Kantchil. Andere typische Säugetiere in Sri Lanka sind Lippenbär, Dugong (Seekuh), Wildschwein, Stachelschwein und die zahlreich vertretenen Affen; zu Ihnen zählen vor allem der Graue Hulman und der in Sri Lanka beheimatete Makak. Endemisch sind in Sri Lanka noch andere Affenarten, z. B. der am purpurroten Gesicht erkennbare Blattaffe oder der zottige Bäraffe, eine ganz seltene, nur im kühlen Bergland anzutreffende Art.





Die paradiesische Vogelwelt in Sri Lanka

Der Reichtum von Sri Lankas Vogelwelt macht die Insel zu einem wahren Paradies. Insgesamt sind in Sri Lanka 427 Arten von Vögeln registriert, darunter sind 250 Dauerbewohner und 21 einmalig in Sri Lanka beheimatete Arten. Die meisten der endemischen Arten leben in der Feuchtregion der Insel, so z.B. der Ceylon-Star. Im Bergland Sri Lankas ist dagegen die Heimat der Ceylon - Flüsterdrossel oder auch die Gelbor - Nachtigall. Andere Vogelarten sind dagegen überall in Sri Lanka anzutreffen, wenn auch in grösster Anzahl in Wäldern: Dazu zählt vor allem der farbenprächtige Dschungelhahn, ebenso auch der schüchterne, braun-barettige Schwätzer und der auffallende, rotgesichtige Malhoka.



Besonders günstige Lebensräume für die exotische Vogelwelt Sri Lankas sind die Nationalparks und Naturschutzgebiete. Die reichste Vogelwelt besitzen das Sinharaja-Reservat und die sog. Peak Wilderness Sanctuary ( am Adams Peak). Etwa zur Mitte des August treffen in Sri Lanka die ersten Vogelflüge ein, die hier überwintern. Dabei handelt es sich um viele Schwalbenarten, Flussufer- und Wasserläufer u.s.w., die den langen Flug aus Sibirien wie auch Nord- und Westeuropa bishin nach Sri Lanka zurücklegen, um dann hier vor allem an den Lagunen der Ost-, Süd- und Nordwestküste sich niederzulassen. Als Zugvögel lassen sich in den Wäldern andere Arten nieder, vor allem Singvögel, Drosseln und Kuckucke. Die grossen Wasserreservoire (Stauteiche) in der Trockenregion Sri Lankas ziehen viele Arten von Enten an, wogegen die grösseren Wasservögel, wie z.B. Störche und Reiher, in den Nationalparks leicht beobachtet werden können. Durch eine übergrosse Vogelwelt ausgezeichnet sind das Kumana-Vogelreservat (in der Ostprovinz), daneben Bundala, Kalametiya und Wirwila im Süden Sri Lankas. Bundala ist für seine Scharen von Flamingos besonders bekannt.

Exotische Pflanzenwelt

Ihre Vielfalt ist unbeschreiblich, und jeder Naturfreund ist von der exotischen Üppigkeit von Sri Lankas Pflanzenwelt überwältigt. Hinzu kommt, dass für Sri Lanka - das in dem heiligen Bodhi-Baum von Anuradhapura den ältesten, geschichtlich belegten Baum der Erde besitzt. Jede Pflanze hat zugleich auch Ihre besondere Bedeutung als Heilpflanze für die einheimische Ayurvedische Medizin.
Die klimatische Vielseitigkeit der Insel schafft ideale Wachstumsbedingungen sowohl für tropische als auch gemässigte Pflanzen.. Wie gross sind doch die Gegensätze der tropischen Flora Sri Lankas: zwischen dem Sinharaja-Regenwald, gekennzeichnet durch einen üppigen Unterwuchs und majestätische Baumriesen, und der bizarren Dornstrauchflur und den hageren Talipotpalmen in den ariden Räumen Sri Lankas! Gross sind auch die floristischen Gegensätze im Bergland: Beeindruckend sind die baumlosen Savannenländereien, „Patanas" genannt, wie z.B. auf den Moon Plains oder den Elk Plains; imposant geben sich auch die fremdartigen Rhododendronwälder, eingehüllt in Sphagnummoose und von Ginstersträuchern durchsetzt, die den eigentümlichen Charakter der Horton Plains prägen. Exotisch und typisch für Sri Lanka sind auch die sog. „Damana"- Grasländer, die in der Ostprovins weit verbreitet sind; sie sind mit vielen einheimischen Baumarten durchsetzt, wie z.B. Aralu, Bulu und Nelli, die übrigens ebenfalls wichtige Heilpflanzen für die „ayurvedische" Medizin darstellen.
Die Monate von März bis Mai stellen für viele Pflanzen die Blütezeit dar. Besonders auffallend ist der feurigrote Flamboyant (Poinciana regia), ferner die weiss-blütigeMesua ferrea und auch die kirschblüten-ähnliche Tabebuia rosea. Malerisch sind auch die vielen Orchideen, die weit verbreitet über die ganze Insel angetroffen werden können.



Sri Lanka ist seit Jahrhunderten berühmt für seine Gewürze, die unter idealen Wachstumsbedingungen in der Feuchtregion gedeihen. Die bekanntesten Gewürze sind Zimt, Pfeffer, Muskatnuss und - blüte, Kardamon, Zitronella, Nelken und Vanille. Für Sri Lanka sind auch eine Reihe von wertvollen Edelhölzern wichtig. An der Spitze rangieren Ebenholz, Teak, Satinholz und Jak. Von besonders grosser Bedeutung sind noch die tropischen Früchte Sri Lankas: Bananen, Ananas, Papaya, Mango, Pampelmuse, Orange, Zitrone; hinzu kommen besonders ausgefallene, aber aromatische Früchte, wie Mangosteen, Passionsfrucht, Durian und Avocado.Sri Lanka ist stolz auf seine drei wunderschönen Botanischen Gärten: in Peradeniya, Hakgala ( im Bergland in rund 1500 Metern Höhe und Schauplatz einer reichen subtropischen und gemässigten Flora) und Gampaha.

Fische, Amphibien und Reptilien

In Sri Lanka sind alle Hauptarten der Wirbeltiere vertreten; viele sind hier sogar endemisch, darunter vor allem die Amphibien und Reptilien. Die meisten der 54 Fischarten in Sri Lanka sind Sumpf- und Flussarten, und die 14 endemischen Arten sind nur in den perennierenden Flüssen der Feuchtregion Sri Lankas anzutreffen. Wegen Ihrer natürlichen Schönheit sind viele von Ihnen typische Aquariumfische. Von den Briten sind 16 Arten von Fischen nach Sri Lanka gebracht worden, darunter die Forelle, die heute in den klaren, kalten Bächen auf den malerischen Horton Plains verbreitet ist.



Unter den 38 Amphibienarten in Sri Lanka sind 16 einmalig auf der Insel. Eine endemische Gattung, nämlich Nannophrys, die mit drei Arten vertreten ist, hat im Bergland ihre Verbreitung. Diese Froschgattung lebt auf Felsrändern, über die ständig Wasser rinnt, was wiederum den Kaulquappen ideale Lebensbedingungen schafft. Keine der Amphibien ist jedoch giftig für den Menschen. Die Insel Sri Lanka beherbergt viele Arten von Reptilien, unter denen 75 sogar endemisch sind. Von den beiden endemischen Krokodilarten hat des Sumpfkrokodil die weiteste Verbreitung. Die wunderschöne Sternschildkröte ist die einzige Landschildkröte. Alle fünf Schildkrötenarten stehen unter Naturschutz. Auch Schlangen gibt es in Sri Lanka in grosser Anzahl. Unter den insgesamt 83 Arten sind aber nur einige giftig: die Kobra, die Indische Ceylon_Krait sowie zwei Viperarten. Sie alle kommen allerdings in bewohnten Gebieten wie auch in Städten und Dörfern sehr selten vor.

Der Schmetterlingsberg

Für Naturliebhaber ist Sri Lanka ein schier überwältigendes Abenteuer und Erlebnis von einer faszinierenden Flora und Fauna. Im Hinblick auf die Tierwelt gebührt den Schmetterlingen eine besondere Beachtung. Unter den in Sri Lanka bekannten 242 Arten sind die meisten in den unteren Berglandregionen beheimatet ( etwa bis in eine Meereshöhe von 1000 Metern).



Nur ganze wenige Schmetterlingsarten - genau gesagt sechs - sind über 1200 Meter Meereshöhe anzutreffen. Das eindrucksvollste Erlebnis ist der alljährliche Wanderflug der Schmetterlinge, die dann im März und April zum „Samanala Kande", dem Schmetterlingsberg, fliegen. Dieser Berg ist volkstümlich bekannt und auch berühmt als „Sri Pada" bzw. „Adams Peak".

Naturschutz in Sri Lanka

Die Regierung Sri Lankas hat zwei Institutionen eingerichtet, um die reiche exotische Pflanzen- und Tierwelt Sri Lankas zu schützen und zu pflegen: das „Department of Wild Life Conservation" ist verantwortlich für die Nationalparks (in Yala, Wilpattu, Gal Oya, Kumana, Wirawila und Uda Walawe), dagegen unterstehen dem „ Department of Forest Conservation" die Naturschutzgebiete unter dem Programm der „Forest and Man and Biosphere Reserves".
Für die Nationalparks gelten besondere Regeln, die vom Besucher strikt eingehalten werden sollten. So ist es untersagt Fahrzeuge im Park zu verlassen oder Tiere (durch Lärm etc.) aufzuschrecken. Innerhalb der Nationalparks können Bungalows angemietet werden; die Reservierung erfolgt beim Department of Wildlife Conservation (Zoological Garden, Dehiwela).
Die eindrucksvollsten Naturschutzgebiete Sri Lankas sind die Horton Plains, die Knicklesberge und die „Peak Wilderniss Sancuary". Der Besuch der Naturschutzgebiete unterliegt keinen besonderen Einschränkungen; jeder Besucher kann sich dort frei bewegen. Unter den sog. „Man and Biosphere- Schutzgebieten" ist das Sinharaja-Regenwaldreservat das Wichtigste. Bei ihm handelt es sich um den allerletzten Rest des ursprünglich tropischen Regenwaldes, der zugleich die einmaligste Fundgrube der einheimischen Flora und Fauna Sri Lankas ist. Für den Besuch ist eine Genehmigung durch das Forst Department (Hauptstelle in Colombo) erforderlich.

Wichtiger Hinweis auf geschützte Arten:
Laut Gesetz stehen bestimmte, vom Aussterben gefährdete Pflanzenarten unter besonderem Schutz, z.B. der Baobab-Baum, bestimmte Orchideenarten, Farne u.a. Unter Schutz gestellt sind ferner verschiedene Tierarten. Die Ausfuhr solcher Pflanzen- und Tierarten (selbst der Besitz derselben) wie auch aller anderer lebenden Tierarten ist streng verboten. Illegal ist auch die Herstellung und der Verkauf von allen Artikeln, die aus Wildtieren hergestellt worden sind, z.B. Leopardenfelle, Schildkrötenpanzer, Krokodil- und Schlangenhäute, Elefantenzähne u. a..

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